appendix Intro


Mathematik unmöglicher Objekte

Betrachten wir die Menge G3 aller dreidimensionalen „Gegenstände“ oder „Objekte“ (z.B. geometrische Körper, Polytrope, ... ) als abgeschlossene Teilmengen des dreidimensionalen Raumes IR3. Wir setzen über diese Menge zunächst nichts voraus, obwohl vielleicht gewisse Annahmen wie Abzählbarkeit oder die Existenz endlicher Erzeugenden („Prototypen“, Grundfiguren) vernünftig wäre. Sei ferner F2 die Menge der zweidimensionalen „Figuren“, also abgeschlossene Teilmengen der Fläche IR2, die lokal (d.h. in der Schnittmenge mit mindestens einer offenen Teilmenge des IR2) als die Projektion eines Gegenstandes (bzw. seiner Schnittmenge mit einer offenen Teilmenge des IR3) darstellbar sind. Betrachten wir dann die perspektivischen Projektionen

P3,2: G3 —› F2.

G3 ist also so etwas wie die „reale Welt“. P3,2 ist eine wohldefinierte Abbildung (zu jedem geometrischen Körper existiert ein Abbild!). Aber: Sie ist weder injektiv noch surjektiv. Denn es gibt erstens mehrere Gegenstände, die ein gleiches Bild ergeben; zweitens existieren zweidimensionale Figuren („Bilder“), die keine Projektion dreidimensionaler Körper sind: „unmögliche Objekte“. Trotzdem funktioniert der Konstruktionsmechanismus

K2,3: F2 —› G3

gegeben durch die lokalen mentalen Konstruktionsregeln, auch bei diesen Objekten. Damit ergibt sich also folgendes Bild:

visual map

Die Konstruktion K2,3 der dritten Dimension ist eine n:m-Abbildung, während die Abbildung einer zweidimensionalen Figur auf die ebenfalls zweidimensionale Netzhaut des Auges eine 1:1-Abbildung darstellt.


appendix

Intro