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Mehrdeutigkeiten bei der Konstruktion der 3. Dimension

Die mentalen Konstruktionsregeln lassen zu einem gegebenen zweidimensionalen Objekt oft mehrere dreidimensionale Situationen zu. Man spricht von stereographischer Mehrdeutigkeit. Am einfachsten sieht man dies am Beispiel der Abbildung links: Die rote Linie AB der Abb. a ermöglicht dem Bewusstsein mehrere Sichtweisen. Je nach dem Kontext wird die Position der Endpunkte A und B im Raum unterschiedlich bestimmt. Und entsprechend unterschiedlich natürlich die Länge der Strecke.

Die mentalen Konstruktionsregeln, vor allem die kulturell gegebenen und auf idealisierter Rechtwinkligkeit basierenden, lassen sich auf einfache Weise verwenden, um das menschliche Bewusstsein zu täuschen und in die Irre leiten. Rechts oben sieht man das Bild eines Tores auf einem Fliesenboden. Allein durch Verkürzung des rechten Torpfostens entsteht ein unmögliches Objekt, siehe Bild unten. Unser Bewusstsein konstruiert ein Tor, das sich gleichzeitig in zwei verschiedene Raumrichtungen ausdehnt. Würde aber ein Tier - oder Menschen mit einer Kultur ohne rechte Winkel - aus dem unteren Bild überhaupt ein unmögliches Objekt konstruieren? Würde nicht eher ein aus Balken konstruiertes griechisches Gamma daraus erkannt, dessen kurzes Ende aus der Perspektive nur zufällig über einem der kleinen Quadrate hängt?

Sehr schön sieht man Täuschbarkeit durch Interpretation von Flächen („multiple Flächen“) an Oscar Reutersvärds Bild Perspective japonaise no. 274dda (Ausschnitt):

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