Prof. Dr. rer. nat. de Vries

FB Technische Betriebswirtschaft Hagen

Hintergrundbild

V838 Monocerotis

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Aufnahmedatum:

Diese Bilder des Sterns V838 Mon vom NASA/ESA Hubble Space Telescope's Advanced Camera for Surveys zeigen das Lichtecho eines gewaltigen Helligkeitsausbruchs im Januar 2002. Die Bilder sind jeweils Überlagerungen von Aufnahmen durch Blau-, Grün- und Infrarotfilter. Damit entsteht in etwa ein Bild, wie das menschliche Auge es tatsächlich wahrnehmen würde. [Credit: NASA, ESA, H.E. Bond (STScI), and the Hubble Heritage Team (AURA/STScI)]

Im Januar 2002 stieg die Helligkeit des bis dahin unscheinbaren Sterns V838 plötzlich für wenige Wochen auf das 600.000-fache der Leuchtkraft unserer Sonne an. Damit war er kurzzeitig der hellste Stern der Milchstraße. Seitdem leuchtet sein Blitzlicht die ihn umgebende Gashülle aus, und wir können die Fortschreitung des Lichts aus der Ferne beobachten. Man nennt diesen Effekt Lichtecho.

Im Gegensatz zu einer normalen Nova oder Supernova hat der Stern bei der Eruption jedoch nicht seine äußere Hülle ins Weltall abgestoßen. Die Ursache für das gewaltige Blitzlicht ist noch rätselhaft. Nach einer Hypothese von Alon Retter und Ariel Marom von der Sydney University könnte der Stern als sich ausdehnender Roter Riese drei große Gasplaneten verschlungen haben, die ihn auf engen Umlaufbahnen umrundeten. Dadurch könnte frischer Wasserstoff in die Kernfusionszone des Sterns geliefert worden sein, dessen explosionsartige Zündung dann zu dem Helligkeitsausbruch führte. Das würde zumindest erklären, warum die gemessene Lichtkurve drei Spitzen mit ähnlicher Struktur zeigte, die auf drei physikalische Ereignisse gleicher Natur hinweisen. Ferner spricht für ihre Hypothese, dass sich V838 Mon in einer Region befindet, in der bereits Sternsysteme mit massiven Planeten beobachtet wurden. Soker und Tylenda vermuten dagegen, dass zwei Hauptreihensterne von 1,5 und 0,1 - 0,5 Sonnenmassen kollidierten.